Pädagogisches Konzept

Die Entwicklung des Kindes steht in meiner Kindertagespflegegruppe an erster Stelle. Ich gehe auf die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes ein, um es in seiner Entwicklung und Persönlichkeit zu fördern und zu stärken. In meiner Einrichtung möchte ich mit meiner Arbeit eine vertrauensvolle Atmosphäre schaffen, in der sich das Kind wohl fühlt, mit seiner Persönlichkeit angenommen wird und sich entsprechend seiner kindlichen Wünsche und Bedürfnisse entwickeln kann. 


Ein Schwerpunkt meiner pädagogischen Arbeit ist die Hinführung zur Selbständigkeit. Mit dem Eintritt in meine Gruppe beginnt für die Kinder ein neuer Lebensabschnitt, in dem sie aus dem vertrauten Umfeld der Familie heraus treten und sich in einer neuen Umgebung zurechtfinden müssen. Obwohl sie in mir eine Vertrauens- und Bezugspersonen finden, die ihnen in den verschiedenen Situationen Unterstützung bietet, möchte ich es den Kindern ermöglichen, sich entsprechend Maria Montessoris Grundidee „Hilf mir, es selbst zu tun!“ als eigenständige, kompetente Personen zu erleben und sich zu solchen zu entwickeln. 


Außerdem möchte ich den Kindern Anreize geben, Sachen selbst zu tun. Selber essen mit Besteck, selber anziehen, selber aufräumen, etc. Wir lernen alles in der Gruppe und ich begleite die Kinder auf dem Weg in die Selbstständigkeit. 

Kindern sollte nicht alles abgenommen werden, sie sind lernbegierig und freuen sich, wenn sie eine neue Sache erlernt haben. In der Zeit mit meinen eigenen Kindern und der Praktika habe ich einige Tricks gelernt, wie man den Kindern gewisse Sachen übermitteln und näher bringen kann. Diese teile ich zu der entsprechenden Zeit mit den Eltern, so dass zu Hause z.B. auch geübt werden kann, wie man am besten die Hausschuhe auszieht.


Des Weiteren lege ich großen Wert auf die Förderung des Sozialverhaltens. Die Kinder sollen lernen, sich mit anderen Kindern zu organisieren, sich an Absprachen zu halten und Rücksicht zu nehmen. Für ihre Entwicklung ist es ebenfalls wichtig, dass sie lernen mit Konflikten und Auseinandersetzungen umzugehen und sie selbständig zu lösen. 

Hierzu ist es erforderlich, dass sie die Fähigkeit entwickeln, sich in ihre Mitmenschen hineinzuversetzen bzw. ein Verständnis dafür zu entwickeln, welche Auslöser zu verschiedenen Emotionen und Reaktionen führen können. Damit sie dies lernen, greife ich nicht sofort in jede Situation ein. 


Ebenso möchten ich den Kindern vermitteln, dass sie in meiner Gruppe Gefühle zeigen dürfen. Sie dürfen Freude, Traurigkeit, Wut und Angst zeigen und sollen sich dabei von mir verstanden und aufgefangen fühlen. Entsprechend biete ich jedem Kind die Geborgenheit und Zuwendung, die es braucht. 

Auch eine Entschuldigung ist mir wichtig, falls es doch mal zum Streit kommt. Natürlich darf und soll niemand geschubst, gehauen, gekniffen oder gebissen werden, es kommt aber vor. Oft geht es so schnell, dass man nicht rechtzeitig einschreiten kann. Hier ist es mir wichtig zu vermitteln, dass dies nicht in Ordnung ist und dass man sich entschuldigt, wenn man einem anderen Kind weh oder unrecht getan hat.


Des Weiteren lege ich Wert darauf zu vermitteln, dass die Kinder ein „Nein“ und Regeln akzeptieren und dies nicht gleich ein Grund zur Frustration ist. Regeln sind wichtig und bestimmen das ganze Leben. Kinder können hierbei auch sehr gut unterscheiden, welche Regeln zu Hause gelten und welche Regeln bei mir gelten. Bei der Arbeit mit 5 Kindern sind Regeln und Struktur immens wichtig.


Freies Spiel ist ebenso notwendig. Ich möchte nicht als „Animateur“ der Kinder durch den Tag leiten und versuche zu vermitteln, dass man nicht immer einen Erwachsenen braucht, der einen zu einem Spiel anleitet, Vorgaben macht und ohne den kein Spiel möglich ist. 

Ich rege die Kinder zu der Auslebung ihrer Kreativität an, mache Vorschläge für Spiele, gebe Anreize und versuche das Spiel mit anderen Kindern interessant zu machen. Ich denke, dass die Kinder in dem Alter nicht immer einen durchgeplanten Tag brauchen, das kommt noch früh genug. Einfach tun, wozu man Lust hat, ist doch wundervoll.


Da alle Kinder über eine angeborene Entdeckerfreude verfügen, möchte ich ihnen die Möglichkeit geben, mit den angebotenen Materialien spielerisch zu experimentieren, Neues zu entdecken und herauszufinden, was sie damit anfangen können. Außerdem versuche ich, so oft wie möglich raus in die Natur zu gehen, um ihnen auch dort die Möglichkeit zu bieten, sie zu entdecken und mehr wahrzunehmen. Ziel soll hier sein, dass die Kinder sich selber finden und sich schöpferisch entfalten können. Fantasie und Spontanität der Kinder sollen gefördert und der individuelle Geschmack gebildet werden. In diesem Zusammenhang messen wir besonders dem Freispiel große Bedeutung bei. Die Kinder dürfen ihrem Entwicklungsstand entsprechend selbst aussuchen, was sie spielen, mit wem, wie lange und wo. Auf diesem Weg setzen sie sich mit sich selbst und ihrer Umwelt auseinander, verarbeiten Erlebtes und haben die Möglichkeit mit Interesse und Neugierde ihren Bedürfnissen, Fähigkeiten und Stärken nachzugehen. 


Auch die Förderung der motorischen Fähigkeiten sehe ich als einen wichtigen Aspekt meiner Tätigkeit an, da diese unmittelbare Auswirkungen auf den kognitiven Bereich haben und ein bewegungsfreudiges Kind entsprechend besser und schneller lernen kann. Im Bereich der Grobmotorik fördere ich die Kinder in ihren groben Bewegungsabläufen. Dies umfasst u.a. springen, laufen, tanzen, toben, rückwärts und seitwärts laufen. 

Ich möchte dem natürlichen Bewegungsdrang der Kinder genügend Raum geben, ihre Freude an der Bewegung wecken bzw. erhalten und ihre körperliche Geschicklichkeit fördern. Der Bereich der Feinmotorik umfasst die feinen Bewegungsabläufe, wie z.B. schneiden mit einer Schere, Papier falten, einen Stift halten, puzzlen, Steine stapeln. Hier fördere ich die Entwicklung der Kinder besonders durch abwechslungsreiche Bastelangebote. 

Im kognitiven Bereich fördere ich die Grundlagen, die Ideen und das Wissen der Kinder. Ich rege ihre Neugierde und ihren Wissensdurst an und biete ihnen die Möglichkeit beidem gerecht zu werden. 

Dies bedeutet auch die Konzentration zu fördern, zum Erzählen anzuregen, Regeln zu erlernen, einzuhalten und respektieren zu können, Informationen behalten und widergeben zu können. Ich schule die Wahrnehmungsfähigkeit und fördere das logische Denken und die Merkfähigkeit. 

Ziel aller Aktivitäten in meiner Kindertagespflegegruppe soll zudem die Sprachförderung sein. Ich möchte die Sprachentwicklung der Kinder fördern und ihnen dabei helfen, die Fähigkeit zur Sprachgestaltung zu erwerben und zu verbessern. Die Kinder sollen lernen ihre eigenen Bedürfnisse und Empfindungen auszudrücken, Erlebnisse und Gedanken miteinander auszutauschen, einfache Zusammenhänge zu schildern, gestaltete Sprache in Form von Reimen, Gedichten, Liedern und Geschichten zu verstehen und selbst Sprache zu gestalten. 


Neben der Pflicht der elterlichen Sorge, haben die Kindertagespflegegruppen nach §22 SGB VIII die Aufgaben:

                - 1. Die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und

                  gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu fördern,

- 2. Die Erziehung und Bildung in der Familie zu unterstützen und zu                  

                  ergänzen sowie,

- 3. Den Eltern dabei zu helfen, Erwerbstätigkeit und Kindererziehung                  

                  besser miteinander vereinbaren zu können


Der Förderungsauftrag umfasst die Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes in Bezug auf die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung.